close window

Colonia
Sehwasser-Quelle

zu Rodenkirchen - 2004

In dem von Wolfgang Robbe errichteten kapellenartigen Bauwerk ohne Fenster läuft permanent Wasser aus einem Hahn in ein kleines Wasserbecken. Dies erzeugt ein gurgelndes Geräusch. An den Wänden gibt es noch eine Eckarbeit, eine Vitrine mit sechs Arzneiflaschen, einen Post-kartenständer und einen Opferstock.

Ein Schild außen am Gebäude deklariert die Installation als Colonia Sehwasser-Quelle. Ein Schild über dem Wasserhahn im Innern informiert, daß das Wasser Sehwasser- kein Trinkwasser! sei. Etiketten auf den Arzneiflaschen bezeichnen den Inhalt als Robbe's Beste Sehwasser-Tropfen einem Artezeutikum zur äußeren Anwendung. Der Künstler gibt vor, eine Quelle im Garten von Frau Seider gefunden zu haben und installiert alle Zugaben, um dies zu transportieren. Durch Namensgebung und Diktion kehrt sich die vermeintliche Realität sehr schnell in eine installierte. Bei aller sich einstellenden Heiterkeit ist die Kombination von Realität und Fiktion faszinierend. Dieses Wechselspiel setzt sich an den Wänden mit gemalten Schatten- und Lichtzonen fort.

Der Künstler selbst ist mit einer Artezeutikumflasche auf der käuflichen Postkarte abgebildet, der Kaufpreis ist in den Opferstock zu entrichten. Wird Heilwasser nicht auch an Wallfahrtsorten in kleinen Behältern verkauft? Zu Risiken und Nebenwirkungen...

Jochen Heufelder

Rodenkirchen ´s
Colonia Seewater Well

zu Rodenkirchen - 2004

Inside the windowless, chapel-like edifice that Wolfgang Robbe has constructed, water from a tap runs permanently into a small basin. This generates a gurgling sound. Against the walls there is a corner work, a glass case containing six medidne bottles, a postcard stand and an offertory bag.

A sign outside declares the Installation to be Colonia Seewater Well. A sign inside above the running tap informs you that this is seewater, not drinking water! Labels on the medicine bottles designate the contents to be Robbe's Best Seewater Droplets, a articeuticum for external use. The artist claims to have found this wellspring in Mrs. Seider's garden and has installed all these accessories to extract his find. However, by his naming and diction he very quickly reverses any assumption of reality to one he has himself set up. Despite all the mirth this engenders, it is fascinating the way the artist has linked reality and fiction. This interplay continues on the walls with zones of shadow and light that have been painted there.

The artist himself is pictured holding an articeuticum flask on postcards you can purchase by dropping money in the offertory bag. Isn ´t bottled holy water on sale at places of pilgrimage? Beware of side-effects...

Jochen Heufelder

© 2003 by Wolfgang Robbe., VG Bild-Kunst, Bonn, Germany
close window